Jugendliche gegen HPV impfen – die beste Waffe gegen Gebärmutterhalskrebs

Inge R. aus Willich fragt: „Meine Tochter kommt demnächst in die Pubertät, und ich mache mir Gedanken über ihre HPV-Impfung. Ist das noch zu früh? Und wenn nicht: Muß ich sie zum Kinder- oder schon zum Frauenarzt schicken?“

Ja, seit zwanzig Jahren gibt es die Impfung gegen das Human Papilloma Virus (HPV), den Erreger von Gebärmutterhalskrebs und von Feigwarzen im Genitalbereich. Das menschliche Warzenvirus hat viele Untertypen, einige davon werden durch Sex übertragen und können später zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs führen oder Feigwarzen hervorrufen. Leider ist HPV sehr häufig: In der Altersklasse der 30-jährigen sind bereits 70% viruspositiv, d. h. haben den Erreger beim Verkehr erworben, meist unwissentlich. Längst nicht jede Virusträgerin bekommt Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen. Aber es besteht ein Risiko dafür.

Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen HPV war ein großer Fortschritt der Medizin. Wer die Impfung gegen HPV hat, ist weitgehend geschützt gegen Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen. Genauso, wie wir es von den Impfungen gegen Röteln, Polio oder Tetanus kennen, die zuverlässig vor solchen Viruserkrankungen schützen. Die Impfung selbst erfolgt in zwei bzw. drei Teilschritten und ist völlig harmlos: Ein Pieks in den Arm, schmerzfrei und ohne Komplikationen. Es ist wichtig, gerade Jugendliche zu impfen, damit sie am besten schon vor ihrem ersten Sex den lebenslangen Impfschutz erworben haben.

Und nun konkret zu Ihrer Frage: Der empfohlene Impfzeitraum liegt zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr; sie erfolgt meist durch die Kinderärzte. Für diese Altersgruppe übernehmen inzwischen die Krankenkassen die Impfkosten. Aber auch nachher ist die Impfung noch möglich. Für viele Jugendliche kommt irgendwann nach der Impfung auch der Zeitpunkt, zum ersten Mal Bekanntschaft mit einer gynäkologischen Praxis zu machen. Dabei informieren sich die meisten auch über Hygiene und Verhütung und haben die Möglichkeit, Frauenärztinnen und –ärzte kennenzulernen, ohne gleich untersucht zu werden. Das baut Ängste ab und schafft eine Vertrauensbasis für die Zukunft. Nochmals: Der ideale Zeitraum für die Impfung liegt im Alter von 9 bis 12 Jahren. Nicht nur die Mädchen, auch Jungen sollen inzwischen geimpft werden.

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